Alle, die mir bereits auf Instagram folgen, wissen es bereits … alle, die es noch nicht tun, erfahren es heute :). Unsere Sommerferien führten uns diesmal in die zauberhafte Altstadt von Schleswig. Sie ist voll von wunderschönen Eindrücken, die ich euch heute nicht vorenthalten möchte!
Insbesondere das alte Fischerviertel ist als Ausflugsziel sehr empfehlenswert. Es liegt direkt an der Schlei, ist winzig und uralt und macht jeder Jane Austen Verfilmung ernsthafte Konkurrenz.
Noch heute trägt es den Namen „Holm“. Das Wort kommt aus dem dänischen „holmen“ und bedeutet soviel wie „Inselchen“. Und genau das ist es auch noch heute. Eine kleine nostalgische Insel mitten im 21 Jahrhundert.
Das Fischerviertel entstand vor genau 1016 Jahren, als sich die Siedlung noch als eine kleine Insel auf der Schlei befand. Damals führte die Siedlung noch ein Eigenleben, hatte viele Privilegien und Sonderrechte. 480 Jahre später war es ausschließlich Fischern vom Holm gestattet, auf der Schlei zwischen Arnis und Schleswig zu fischen.
Auch in der Siedlungsstruktur unterschied sich Holm von der benachbarten Stadt Schleswig. Alle Häuser waren ursprünglich mit Reet gedeckt und dicht am Wasser gebaut, was vom Vorteil und auch dringend notwendig war, denn der Fisch musste nach dem Fang schnell verarbeitet werden.
Mit der Zeit zerstörten mehrere Brände diese mir Reet gedeckten Hütten. Heute legen vor allen Dingen die im 18. und 19. Jahrhundert wiedererbauten Häuser Zeugnis dieses geschichtlichen Wandels ab.
Erst seit 1933 ist der Holm mit dem Festland verbunden. Damals wie heute – so heißt es in manchen Kreisen – arbeiten die Bewohner des Holms als Fischer.
Andere hingegen behaupten, dass die Siedlung nur noch äußerlich die unverfälschte Atmosphäre und den Charakter der vergangenen Zeit wiederspiegelt.
Nach Innen zerfällt diese Struktur zusehends. Das historische Fischereihandwerk wird immer stärker durch moderne Techniken ersetzt, auch wenn heute Bemühungen angestrebt werden, den alten Traditionen wieder neues Leben einzuhauchen.
Darüber hinaus macht vor diesem Ort der demografische Wandel nicht halt. Viele Menschen von außerhalb haben sich bereits von Holms wunderbaren Reizen verzaubern lassen. So beginnen nun Ortsfremde, sich diese Idylle nach und nach anzueignen.
Es beleibt zu hoffen, dass auch „die Neuen“ das Besondere an diesem Ort nicht nur weiterpflegen, sondern sich auch ein Stück weit die alten Sitten und Traditionen aneignen und an die Nachkommen weitergeben. Gerade das „Große Ganze“ spiegelt die Faszination wider, die von diesem kleinen Ort ausgeht und ihn zu etwas Besonderem macht.
Betritt man den Holm zum ersten Mal, so stellt man schnell fest, dass die historischen Häuschen kreisförmig einen Friedhof umschließen, der mit seiner kleinen weißen Kapelle wie ein Marktplatz den Mittelpunkt des Dorfes bildet und wie eine gepflegte Grünanlage anmutet.
Und auch wenn mir Friedhöfe sonst ein ziemliches Unbehagen bereiten, so muss ich mir eingestehen, dass dieser Friedhof hier dem Tod den Schrecken nimmt. Er ist eingefasst in so viel Schönes. Um ihn herum pulsiert das Leben. Kinder lachen und tollen herum, Menschen gehen spannenden Gesprächen nach, alte Damen führen ihren Hund spazieren, Herren fegen vor ihrem Haus. Zum ersten Mal wird mir der Kreislauf des Lebens bewusst und auch der Umstand, wie natürlich und selbstverständlich sich das alles an diesem Ort anfühlt. Nirgendswo, so scheint es, ist man weniger tot wenn man gestorben ist, erzählen hier die Einheimischen. Und ich glaube das sofort.
Schaut man sich den Ort genauer an, so erkennt man an vielen Stellen die unterschiedlichsten, feinsten Details, die stets mit der Historie dieses Viertels verbunden sind.
Ob es nun die kleinen Fische sind, die als Namensschilder an den Häusern fungieren, die kleinen zierlichen Fischtürklinken, die Nasenschilder mit ihren Fischen und Schiffen, die in die Straßen hineinragen oder die alten Klöntüren, eingerahmt von Rosenstöcken, die auf ihre sympathische Art zum Schnack einladen – nirgendwo scheint das alles besser hineinzupassen als hier.
Ich kann euch diesen zauberhaften Ort wärmstens empfehlen. Lasst euch von ihm verzaubern … er kann das wirklich gut ;).
Und sollte euch nach diesem kleinen Rundgang vielleicht die Lust auf einen leckeren, wirklich leckeren … ich würde es hier nicht schreiben, wenn das nicht wirklich der Fall wäre! Also, würde euch vielleicht die Lust auf einen wirklich leckeren Kuchen packen, dann verlasst das kleine Örtchen und geht über den Zebrastreifen am Holm-Eingang direkt in die Altstadt von Schleswig.
Orientiert euch einfach am Dom. Seine Turmspitze zeigt euch den Weg. Unweit des Doms gibt es ein wunderbares, kleines Café: Das kleine Traumcafé! Ich muss euch ganz ehrlich sagen, ich hätte am liebsten gleich vier verschiedene Stück Kuchen auf meinen Teller geschaufelt. Mega-Lecker! Also … nichts wie hin nach Schleswig! Und wenn ihr dort seid, dann bestellt doch gleich ein Extrastück für mich mit ;)!
Genießt den wunderbaren Altweibersommer, ihr Lieben! Bis zum nächsten Mal!
Meine Schleswig verliebte Freundin,
komm du mir in den Nordwesten!!! Da gibt es nämlich den besten Kuchen auf der ganzen Welt

So schön deine Fotos und Eindrücke! Ich ziehe in das Haus mit dem goldenen Fisch.
Dicken Knutscha
xxx
Karin
Hahahahaha 😀 !!! Klaro, meine Kuchenqueen!!!
Prima, du zieht beim Goldfisch ein und ich in das Haus mit der grünen Tür! Da ist auch ein Goldfisch dran und dann reißen wir die Küchenfenster auf und schicken die leckersten Ofendüfte auf die Straße. Mal gucken, wie lange es dann dauern wird, bis wir die ersten Gäste haben :))))))!
Knutsch dich auch!
xoxo
Mariola
Genauso machen wir das! Ein sehr guter Plan! Nur eine Sache gäbe es da: Wie sollen Gäste denn etwas bekommen, wenn meine Goldfisch grüne Tür Mariola alles aufgefuttert hat?
xxx
Karin (bringt mal schnell den Kuchen in Sicherheit;)
Du musst in weiser Voraussicht eben zwei Kuchen backen! :))) Hahahahahaha
Liebe Mariola,
also mich hast du!!!!
….so verzaubert…
wunderschöne Bilder,von einem anscheinend so süßen, verschlafenen Örtchen.
Haaaaaach Urlaub müsste man haben!
Jetzt sofort…;-)
Danke, toll!!!
Liebe Fernwehgrüße von
Vita
Hahahahaha … liebe Vita, ich freue mich sehr, dass das mit dem Verzaubern so gut geklappt hat! :))) Das kleine Örtchen ist wirklich so süß. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es mögen würdest.
Liebste Grüße
Mariola
Liebe Mariola,
Endlich komme ich mal dazu, hier ein wenig herumzustöbern. Dein Bericht über den Holm habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Der Holm ist tatsächlich eine Insel in Schleswig. Die Stadt hat, wie viele andere Städte hier, unter den vorgelagerten Einkaufsmalls und an der Vergreisung der Bevölkerung zu leiden. Früher konnte man Hier z. B. herrlich, gemütlich shoppen.
Doch die jungen Menschen zieht es in die Metropolen und so ist es doppelt viel wert, dass die Daheimgebliebenen die Werte und Traditionen des Fischerviertels pflegen. Schön, dass du der Welt davon berichtest ❤️
Liebste Grüße aus Schleswig-Holstein
Maren
Hallo liebe Maren!
Ich freue mich riiiieesig, dass du mich hier besuchst! :)))
Ich kann so gut nachvollziehen, wenn du schreibst, dass man mancherorts herrlich und gemütlich shoppen konnte. Auch ich finde es schrecklich schade, dass so viel „Neues“ in die süßen kleinen Orte hineingepresst wird, das einfach nicht richtig passt. Und auch wenn diese blöden Einkaufsmalls überall Einzug halten, so finde ich es um so schöner, dass dem Holm das Ganze nichts anhaben kann. Ich glaube, dass eine Rückbesinnung auf die gemütlicheren Werte von damals mittlerweile sehr vielen Menschen gut tut und hoffe, durch diese Art von Beiträgen, auch etwas dafür zu tun.
Schleswig-Holstein liegt mir nun mal sehr am Herzen. Meine absolute Lieblingsregion in Deutschland. Nirgendswo ist es schöner ❤️
Liebste Grüße,
Mariola