„Ein schwarzer Bock,
Ein Besenstock,
Die Ofengabel, der Wocken,
Reißt uns geschwind,
Wie Blitz und Wind,
Durch sausende Lüfte zum Brocken!“
„Hexenlied“ (Auszug), Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776)
Es ist vollbracht. Mein Meisterwerk ist getan und die Walpurgisnacht kann kommen! Ha! Jeder, der Halloween mag, muss die Walpurgisnacht lieben. Sie ist näher an unseren Bräuchen dran als Halloween und damit auch vertrauter. Johann Wolfgang von Goethe und Theodor Storm haben sie lange vor unserer Zeit in ihren Schriften verewigt und andere Künstler in ihrer Musik vertont. Unsere Kinder kennen sie von Bibi Blocksberg oder Otfried Preußlers „Kleinen Hexe“ und sogar heute noch hält die Walpurgisnacht als „Tanz in den Mai“ in unzähligen deutschen Städten und Städtchen als ein modernes Event Einzug in private und kommerzielle Veranstaltungen. Dann endlich feiern Groß und Klein als Hexen und Zauberer verkleidet das Fest vom 30. April in den Mai hinein. Ja, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Walpurgisnacht ein ganzes Stück Kulturgut ist, das dringend weiter gepflegt werden möchte.
… „Schon glimmen, schon glühen die Flammen,
Schon stiebet der Funken Pracht:
So feiern wir jubelnd zusammen
Die alte Walpurgisnacht.“ …
„Walpurgisnacht“ (Auszug), Christoph von Mickwitz (1850–1924)
Die Nacht zum ersten Mai war schon für unsere Vorfahren von ganz besonderer Bedeutung. In dieser Nacht entzündete man Freudenfeuer, um den Frühling zu begrüßen und um gleichzeitig böse Geister zu vertreiben. Die Menschen versammelten sich um die Wärmequelle, tanzten um sie ausgelassen herum und die ganz mutigen unter ihnen sprangen voller Eifer sogar durch ihre Flammen.
… „Und immer heißer und voller
Erknistert die prasselnde Glut,
Und immer rasender, toller
Entfacht sie das rasche Blut.“ …
„Walpurgisnacht“ (Auszug), Christoph von Mickwitz (1850–1924)
Noch heute halten wir an dieser Tradition fest. Der „Maisprung“, bei dem vor allen Dingen Verliebte gemeinsam über das Feuer springen, ist bis in unsere Gegenwart genauso erhalten geblieben, wie der Gang zwischen zwei Hexenfeuern, dem reinigende Kräfte nachgesagt werden. Und wer heute noch irgendwo einen Besen sieht, der in der Walpurgisnacht mit dem Reisig nach oben aufgestellt wird oder womöglich zwei gekreuzte Besen vor der Haustür eines Ladens vorfindet, der kann sicher sein, dass hier Hexen unerwünscht sind. … Kein Wunder … bei ihren Mathekenntnissen!
„Du mußt verstehn!
Aus Eins mach’ Zehn,
Und Zwei laß gehn,
Und Drei mach’ gleich,
So bist Du reich.
Verlier’ die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex’,
Mach’ Sieben und Acht,
So ist’s vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmal-Eins!“
Faust I, Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
Möchte man zur Walpurgisnacht etwas Passendes auftischen, so sollte man sich vor allen Dingen an Krötenbein, Fliegenflügel und Fledermausspeichel Pflanzen halten, die sich bereits in der Natur gezeigt haben und hieraus kleine Köstlichkeiten zaubern. Dazu zählen: Giersch, Brennessel, Bärlauch, Löwenzahnblätter oder Gänseblümchen. Sie alle lassen sich gut zu Salaten kombinieren, bieten eine schöne Beigabe zu Aufläufen oder Kräuterquarks. Probiert es einfach mal aus. Ich liefere euch schon mal vorab schnell die passende Backware dazu ;).
Hexenhutbrötchen zur Walpurgisnacht
Zutaten: 200 g Dinkelmehl (Vollkorn, gemahlen), 1/2 TL Kümmelsamen (gemahlen), 1/2 TL Anissamen (gemahlen), 1/2 TL Koriandersamen (gemahlen), 1 TL Salz, 50 g Haferflocken, 120 g Dinkelmehl (Type 630), 1 Tütchen Trockenhefe, 125 g Naturjoghurt, 1 TL Honig. Außerdem: 1 Hexenhut-Silikonform, etwas Olivenöl
Alle Zutaten und 250 ml lauwares Wasser miteinander verrühren und ca. 60 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Die Silikonform einfetten und den Teig darin verteilen. Füllt die Mulden nur bis zur Hälfte (max. 2/3) mit dem Teig aus. Den Backofen auf 190 Grad Umluf vorheizen und die Brötchen 20-30 Minuten darin backen.
Ergibt ca. 18 Hexenhut-Brötchen
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Feiern! Auf zum Brocken, Ihr Lieben! :)))
P.S. Das Rezept ist angelehnt an die Dinkel-Hafer-Brötchen aus dem Buch: Die Gesundküche. Schaut da bei Gelegenheit auch mal rein! Es lohnt sich :)).
Liebe marieola!
Dein Post hat mir (wie immer ;-)) sehr gut gefallen und ich werde deine süßen Hexenhutbrötchen auf jeden Fall zu meiner nächsten Halloweenparty nachbacken! Hoffentlich halte ich es bis dahin noch aus o.O! Wobei ich auch finde, dass man sie jetzt schon essen könnte .. vielleicht würden diese niedlichen Leckereien ja dann sogar das triste Aprilwetter wegzaubern?
LG Luiselchen Trieselchen
Liebes Luiselchen Trieselchen … hahahaha … ich kriege hier gerade einen Lachflash!!! Wie genial ist bitteschön dieser Name. Schade, dass ich ihn jetzt erst höre, sonst hätte ich meinen Blog danach benannt! Einfach genial … :))) … Ja, liebes Luiselchen, diese kleinen Hexenbrötchen sind sowohl halloween- als auch apriltauglich! Ich wünsche Dir viel Spaß beim Nachbacken!
Alles Liebe
P.S. Deine Emailadresse klingt genauso genial! :))) Bin geradezu verzaubert! :))
Mariola
hahahaha danke! Das ist die kreative Ader :-)))))))) jetzt geht es erstmal ab an’s Backen!
LG Luiselchen Trieselchen
hahaha … na dann, viel Erfolg!
Liebe Grüße
Mariola
Eine tolle Idee! Dankeschön
Habe ich sehr gern gemacht, liebe Carlotta!
Viel Spaß damit :)).
Liebe Grüße
Mariola
Dinkelbrötchen in Hexenhut Form - Küchentraum & Purzelbaum
[…] Idee zu den Brötchen in Hexenhut Form stammt von Marieola. Allerdings habe ich meine Dinkelbrötchen frei geformt, während sie im Originalrezept in einer […]